IRENA REZNIK

MAIN
CULTURE, TOURISM
MY PHOTOS
GUESTBOOK
 



Rating All.BY


The professional from German language translator

Please, use this code to insert Iren's banner in your page


My Friends

Initiative Lidahilfe

Pawet. Lida city

 

 

 

 

 

design by Leon Lauresh

Lida 2004

 


 

I v j e

Seit 1444 ist es als Eigentum von Belorussischer bekannt. Einer von ihnen, Jan Kischka, hinterlieя kulturelle Spuren derart, daя er in Iwje eine arianische Akademie grьndete (von dem Namen des Grьnders der religiцsen Strцmung. Arius). deren Rektor von 1585Ч1593 der berühmte Dichter und Latinist Jan Lizinij Namysiowskij war. Das Niveau des Unterrichts in der Akademie von Iwje war fьr seine Zeit sehr hoch. №brigens war Jan Kischka selbst ein hochgebildeter Mann. Er studierte an den Universitдten von Basel, Zьrich, Rom, Neapel und Bologna. Danach aber grьndete er nach seiner Heimkehr auf seinem Besitztum eine Druckerei, die дuяerst produktiv in dem nicht weit von dort entfernten Ort Losk arbeitete. Dort druckte er Bьcher, aber auch seine eigenen religiцsen Werke. Kischka selbst trat fьr religise Glaubensfreiheit ein war aber Anhдnger der Reformation. Zu seiner Zeit wurde in Iwje auch die kalvinistische Kirche errichtet, und eben bei dieser Kirche befand sich die Akademie.

Jan Lizinij Namysiowskij, den Kischka nach Iwje einlud, war nicht nur Autor von Gedichten undI v j e philosophischen Traktaten, sondern auch Prediger der Arier in Nowogrudok. Jedoch wurde er 1615 nach einem Beschluя der Synode von Nowogrudok aus der Gemeinde ausgeschlossen, denn seine Ansichten gingen weiter als die einer relativ eng umrissenen religiцsen Lehre. Er druckte seine Werke auch in Wilnja und in der Druckerei von Losk, die in unserer Kulturgeschichte wie eine fortschrittliche Erscheinung des Ђgoldenen Jahrhundertsї von Belarus, des XVI., geblieben ist.

 №brigens war die Druckerei von Iwje eine der ersten in Belarus. Interessant ist, daя gerade hier die ЂGrammatikї des Miletij Smotrizkij gedruckt wurde, nach der die Kinder in der Ukraine und im benachbarten Ruяland gelernt haben. (Eben an diese ЂGrammatikї erinnert M. Lomonosow). Auszьge aus ihr druckte Ilja Kapiewitsch in den Niederlanden. Sie wurde das Muster fьr die serbische, bulgarische, rumдnische und kroatische Grammatik und war mehr als zwei Jahrhunderte eines der berьhmtesten Lehrbьcher ьber slawische Sprachwissenschaft.

Meletij Smotrizkij, ihr Autor, ist auch einer der bekanntestern Kulturschaffenden des XVII. Jahrhunderts in Belarus. Nach Abschluя seines Studiums an der philosophischen Fakultдt der Jesuiten-Akademie in Wilnja vervollstдndigte er seine Bildung in den Universitдten von Wittenberg und Leipzig. Danach aber wurde er orthodoxer Mцnch und Rektor der Bruderschule in Kiew. Im Jahre 1610 gab er in Wilnja (Wilnjus) das berühmte Buch heraus: ЂThreni Ч oder das Weinen der gemeinsamen цkumenischen apostolischen Ostkircheї. №ber das Erscheinen des Buches wurde Kaiser Sigismund III Wasa Mitteilung gemacht, der sich zu dieser Zeit bei Smolensk im Heerlager befand (Zu der Zeit warder Krieg gegen Moskau im Gange). Heftig war die Reaktion der ÷ffentlichkeit. Unter Androhung einer Strafe von fьnftausend Gulden wurde der Verkauf dieses Buches verboten, und der Kommandeur von Wilnja und der Magistrat erhielten den Befehl, das Buch zu verbrennen, es in der Druckereizu beschlagnahmen und den Autor und die Herausgeber ins Gefдngnis zu werfen. Der Kanzleiangestellte und Korrektorder Druckerei, der Archimandrit Ljawon Karpowitsch, saяzwei Jahre deswegen im Gefдngnis...

Jedoch ging Meletij Smotrizkij im Jahre 1627Чzuerst heimlich, dann öffentlichЧauf die Seite der Linierten ьber. obwohl mцglicherweise seine groяe Schuld darin bestand, daя zu seiner Zeit nach seiner Hetzkampagne in Witebsk der unierte Bischof losafat Kunzewitsch erschlagen wurde, der spдter vom Vatikan heilig gesprochen und ein belorussischer Heiliger wurde... Schwierig waren damals die Zeiten. Es war nicht einfach zu entscheiden, welchen Weg unser Volk wдhlen sollte. Ein Zeugnis dafьr ist auch das Leben des Meletij Smotrizkij, sowohl seine Bьcher, als auch sein Schicksal. Nicht alle seine Bьcher haben eine gleichgroяe Bedeutung. Fьr die Kulturgeschichte sind sein ЂFrinosї und seine ЂGrammatikї am bedeutsamsten, und das erste nicht so sehr aufgrund seiner politischen Aussage als vielmehr wegen seiner wahrhaft poetischen Behandlung politischer Fragen und der Kraft des kьnstlerischen Wortes. Darin ist Smotrizkij einem anderen Schriftsteller und Mцnch дhnlich, Kirill von Turow, der bereits im XII. Jahrhundert seine kirchlichen Werke in einer lebendigen poetischen Sprache schrieb. Auch Meletij Smotrizkij дuяert sich ьber die Lage der orthodoxen Kirche zu Jener Zeit wie ein Dichter:

ЂEinst ansehnlich und reich, jetzt beschmutzt und arm; einst kцniglich, von der ganzen Welt geliebt, jetzt verachtet und gepeinigt. Alles, was lebt, alle Vцlker, alle Bewohner der Erde. tretet zu mir heran, vernehmt meine Stimme, erfahrt, wie ich frьher war. und wundert euch.ї

Gerade zur Zeit des Erscheinens dieses Buches, mit einem Zeitabstand von etwa zehn Jahren, wurden in Kirche und das Kloster der Bernardiner errichtet (1600)Iwje die Kirche und das Kloster der Bernardiner errichtet (1600). Die Peter-Pauls-Kirche zeigt klare Zьge des Barock, aber bei nдherer Betrachtung muя man berьcksichtigen, daя ein Teil der Hauptfassade Ende des XVIII. Jahrhunderts umgebaut wurde.

Seit der ersten Hдlfte des XVIII. Jahrhunderts gab es hier die sogenannten ЂHцfe von Iwjeї und zwei Gдrten, von denen einer Ђitalienischer Gartenї genannt wurde. Die Palдste auf den Grundstьcken waren anfangs aus Holz, spдter, besonders zur Zeit, als das Geschlecht der Oginskijs Besitzer von Iwje war ein berьhmtes Geschlecht, dem der Komponist M.K.Oginskij entstammte, wurden sie von Zeitgenossen als prachtvolle Steinbauten beschrieben, mit Toren und Uhren. In einem dieser Palдste gab es nach den Beschreibungen viele Skulpturen, Holzschnitzereien, und eines der Zimmer wurde Ђgoldenesї Zimmer genannt, weil es lederne Tapeten mit Goldprдgungen besaя. Einer der Parks, wo einst Orangerien standen und eine Mьhle war. ist in seinen Grundzьgen erhalten geblieben, erfordert aber viel Arbeit, um renoviert oder in seinem alten Aussehen wiederhergestellt zu werden.

Am Ende des vorigen Jahrhunderts wurde in Iwje eine Moschee gebaut, die bis heute erhalten ist.

Die Tataren moslemischen Glaubens in Belarus sind eine sehr interessante Erscheinung in unserer Geschichte. Unsere Geschichte wurde durch zwei bedeutende Schlachten gegen die Tataren bestimmt: die von 1362 unter dem Oberbefehl des Groяfьrsten Olgerd und die von 1506 bei Klezk, in der Michal Glinskij das Heer des Litauischen Groяfrstentums anfьhrte. Spдterwurden sie in Belarus seяhaft, gewцhnten sich an die neuen Lebensverhдltnisse und wurden ein Bestandteil unserer Kultur und unseres Lebens. Viele Tataren hatten im Groяfьrstentum bedeutende staatliche Positionen inne, und bis heute haben sich in der belorussischen Literatur viele Namen von Kulturschaffenden erhalten. 1915 wurde in dem kleinen Ort Vierzig
         Frьher gab es in vielen verschiedenen Teilen des Groяfьrstentums Litauen Moscheen, aber von den дltesten ist nur eine erhalten geblieben, die in Iwje Tataren bei Wilnja das ЂAI-Kitabї gefunden, ein Buch, das mit arabischen Buchstaben geschrieben ist, aberЧ in belorussischer Sprache. Dieses Buch enthält einmalige Zeugnisse ьber unser Land, wurde aber auch buchstдblich ein Handbuch zur belorussischen Phonetik des XVI. Jahrhunderts, weil es sie schriftlich fixierte.

Seit jener Zeit begann die Untersuchung neuer Handschriften und die Suche nach ihnen. Etliche wurden gefunden und untersucht, und jede ist auf ihre eigene besondere Art interessant. Auяerdem enthalten sie einmalige Nachrichten ьber die Geschichte der belorussischen Moslems und sind buchstдblich voller Legenden, Geschichten und Mдrchen. Ich fьhre ein Beispiel davon in freier №bersetzung an: "Einmal ging ein junger Gottesglдubiger in die Moschee. Unterwegs aber ging er in eine Schenke. Dort schloя aber die Wirtin die Tьr hinter ihm zu und sagte, daя er nur dann herauskдme, wenn er entweder ein Quart Wodka austrinkt oder mit ihr sьndigt oder ein Kind umbringt. Er dachte nach und kam zu dem Schluя, daя die kleinste Sьnde der Wodka sei. Also tat er es. Als er aber ausgetrunken hatte, sьndigte er mit der Wirtin und brachte ein Kind um... Die Lehre, die am Schluя die Autoren ziehen, ist eine Moral: Man muя fleiяig lernen, keinen Wodka trinken und sich nicht in Kneipen herumtreiben..."

Frьher gab es in vielen verschiedenen Teilen des Groяfьrstentums Litauen Moscheen, aber von den дltesten ist nur eine erhalten geblieben, die in Iwje. Gegenwдrtig werden neue errichtet. Eine interessante Tatsache in unserem Gemeinleben ist. daя bis unmittelbar zum Ende des XVII. Jahrhunderts Gottesdienste in den Moscheen zum Gedenken an Groяfьrst Witowt abgehalten wurden, der von 1350 bis 1430 lebte und sich sehr dafьr einsetzte, daя die Moslems in diesen Gebieten ihre Religion ausьben konnten. In einem Schreiben an den Groяfьrsten Zsygimond im Jahre 1519 schrieben die Moslems: ЂMit unseren Sдbeln haben wir geschworen, daя wir die Litauer lieben werden, die uns im Krieg gefangennahmen, aber denen, die dieses unser Land ьberfallen, haben wir gesagt, daя dieser Sand. dieses Wasser und diese Bдume uns allen gehцren.ї

Auch heute leben noch Moslems Ч karaimy Ч in Troki (Heute gehört es zu Litauen und heiяt Trakaj) und dort haben sie sogar einen Straяennamen mit der Bezeichnung Karaimskaja.

 

CULTURE, TOURISM

 


Irena Reznik email: magdalena@tut.by

 


[MAIN] [CULTURE, TOURISM] [GUESTBOOK] [MY PHOTOS]