Erst
in den letzten Jahren begannen immer цfter Publikationen darьber zu
erscheinen , daя Novogrudok die erste Hauptstadt des Groяfьrstentums
Litauen-Rußland-Shemojtskoje war,Ч des neuen Staatsgebildes, das,
nachdem es die alten belorussischen Gebiete und auch Shemotskoje in
sich aufgenommen hatte, zu seinem Kemland die Gebiete am Neman machte,
die, wie eine der jьngsten Theorien belorussischer Gelehrter besagt,
auch jenes historische Litauen waren, ьber das die Historiker immer
noch streiten. Wie dem auch sei. dieser Staat begann mit der
Zeit eine bedeutende Rolle in der Geschichte Europas zu spielen, dann
aber wurde er ein Bestandteil der Rzeczpospolita und begann seine
Bedeutung zu verlieren. In den beiden letzten Jahrhunderten aber bekam
er, als er ein Teil Ruяlands wurde, gar die Bezeichnung ЂNordwestgebietї.
Es versteht sich, daя es sich hier nur um die belorussischen Gebiete
handelt; Ч das gegenwärtige Litauen, das Teil dieses Staates war,
hat seine eigene, nicht minder dramatische Geschichte...
Das Interesse der
Gelehrten und Literaten an diesen Gebieten nimmt immer mehr zu, und
ihre Vergangenheit wird zum Gut des eigentlichen Volkes.
Einst fuhr auf
diesem Weg auch der aus seinen Besitztьmern verjagte Fьrst Mindowg,
ein Krieger und Sцldner, der von den Bojaren in Nowogrudok
gastfreundlich aufgenommen wurde und mit der Zeit Groяfrьst war.
indem er die Gebiete und Besitztьmer um das Fьrstentum Nowogrudok
vereinte und seinem Machtbereich hinzufьgte. Dabei erinnern
wir uns, daя ьber ein Jahrhundert der litauische Groяfьrst Olgerd
(1345Ч1377) seinen Sohn Wladimir als Fürst des Teilfürstentums
Kiew einsetzte und fьr sich selbst Gebiete bis unmittelbar zum
Schwarzen Meer unterwarf. Um sich und seine Macht zu bestдtigen,
tauchte er seine Lanze ins Schwarze Meer. Spдter wiederholte er dies
in Moskau, wohin er nach Chronikberichten mit einem groяen Heer zog.
nachdem der Moskauer Fьrst Donskoj die Drohung ausgestoяen hatte,
Wilnja zum Osterfest niederzubrennen. Olgerd kam selbst zum Osterfest
nach Moskau und versprach, Moskau nur unter der Bedingung nicht anzurьhren,
daя er ein enormes Lцsegeld erhielt und daя er zusammen mit
dreihundert Reitern in den Kreml reiten dьrfe, um seine Lanze am ЂMoskauer
Torї zu wetzen...
Mindowg (in Chroniken
auch Mendog) wareine ungewöhnliche und Ч man kann auch sagen:
hervorragende Persцnlichkeit. Ein geschickter Politiker, wurde er zunдchst
Ч er war Heide Ч orthodoxer Christ. Dann, als es ihm vorteilhafter
schien, nahm er den katholischen Glauben an und erhielt die Kцnigskrone.
Aber, so schreibt die Galizisch-Wolhynische Chronik, Ђseine Jaufe war
unaufrichtig, denn insgeheim brachte er seinen Gцttern Opfer dar: dem
obersten Nanadej, Televelje und Diwerkis, dem Gott den Hasen, und
Mindjain. Als er aufs Feld hinausritt und ein
Hase aufs Feld sprang, ging er nicht in den Wald und wagte
nicht einmal, eine Rute abzubrechen.ї Vielleicht war es tatsдchlich
so.
Aber es ist auch ganz offensichtlich, daя Mindowg ein tapferer,
wenn auch gleichzeitig grausamer und herrschsьchtiger Krieger war. In
der Geschichte wird folgendes aus seiner Biographie berichtet: Als
seine erste Frau starb und zum Begrдbnis seine Schwester kam, die
Frau des Naischansker Fьrsten Dowmont, setzte Mindowg die Frau
einfach gewaltsam bei sich fest, was eine tцdliche Beleidigung fьr
sie und ihren Anhang bedeutete. Nach einiger Zeit war gerade dies die
Ursache des Todes von Mindowg: Dowmont rechnete mit ihm und dessen
beiden Sцhnen hart ab...
Mindowgs Sohn, Wojschelk fьhrte auch ein
mehrschichtiges Leben, war er doch Krieger. Fьrst und gleichzeitig Mцnch,
der im Nowgoroder Gebiet, in Lawrischew, ein orthodoxes Kloster grьndete.
Allerdings stellen einige Chroniken (besondes die
Galizisch-Wolhynische) Wojschelk in einem sehr ungьnstigen Licht dar,
was verstдndlich ist denn das Galizisch-Wolhynische Fьrstentum war
in jenen Jahren der Hauptrivale des Nowgoroder Fürstentums. Also,Ч
in seinen jungen Jahren war Wojschelk gleichsam ein wilder Heide, der
Freude dabei empfand Menschen zu tцten. Aber keiner bestreitet, daя
sich der Junge Fьrst, als er gleichzeitig Mцnch war von seiner
besten Seite zeigte. Auf dem
Beschlag des berьhmten Lawrischewer Evangeliums, das sich jetzt in
Petersburg befindet, hat sich die Darstellung eines Heiligen erhalten, und
Wissenschaftler glauben, daя eben dies das Abbild Wojschelks ist.
Als der Mцnch Wojschelk nach dem Tode seines Vaters
zur №bernahme des Fьrstentums berufen wurde, erreichte er. daя
unter seiner Herrschaft das Fьrstentum seinen Besitz erweiterte, und
Nowogorodok wurde eines der grцяten Handels - und Kulturzentren.
Ausgrabungen beweisen die groяe Kultur der Handwerker, der
Erzeugnisse aus Gold von Meistern und Juwelieren sowie von Tцpfern.
Gerade mit Nowogrudok ist die Entstehung des heutigen Staatswappens
von Belarus des Reiters, eng verbunden.
In der Gustyner Chronik wird berichtet, daя Fьrst
Witen am Ende des XIII. Jahrhunderts Ђьber Litauen zu herrschen begann und fьr sich ein Wappen
ausdachte und fьr das ganze Fьrstentum ein Siegel: einen mit einem
Schwert zu Pferde sitzenden Ritter.ї Witen regierte von 1293 bis 1316 und eben zu dieser Zeit entstand das Wappen des Reiters.
Auch wenn spдter die Hauptstadt des Groяfьrstentums
Litauen-Ruяland-Shemojtskoje nach Troki (heute Trakaj) und weiter
nach Wilnja verlegt wurde, hatte Nowogrudok (Nowogorodok) im
Mittelalter eine groяe Bedeutung. Nicht umsonst wurde die Stadt von
1415 an die Residenz des obersten orthodoxen Metropoliten des Groяfьrstentums.
Dieser Metropolit wurde Grigorij Zamblak ein gebьrtiger Serbe, der
aber einer Familie entstammte, die hier auf dem Gebiet des Fьrstentums
lebte. Anfangs fuhr Grigorij ebenfalls nach Serbien, wo er Abt des
Klosters des hl. Pankrates wurde, aber er kehrte wieder nach
Nowogrudok zurьck.
Den neugewдhlten Hauptmetropoliten segnete der bulgarische
Patriarch, aber der von Konstantinopel erkannte ihn nicht an. weil
sich das Fьrstentum Nowogorodok vom Patriarchat Konstantinopel gelцst
hatte. Zamblak nahm jedoch an der Arbeit des Konstanzer Konzils teil
und 1418 empfing ihn in Rom Papst Martin, wo im Petersdom feierlich
eine slawische Liturgie abgehalten wurde.
Die Bedeutung von Nowogrudok bezeugt auch daя bereits 1422 hier
Jagajia, polnischer Kцnig und litauischer
Groяfьrst, mit der orthodoxen Sofja Golschanskaja (die spдter, um
polnische Kцnigin zu werden, zum katholischen Glauben ьbertrat) vermдhlt
wurde, in der Farnyj-Kirche von Nowogrudok, die zu Beginn des XV.
Jahrhunderts erbaut und 1637 umgebaut wurde. Die Krцnung JagaJIas
fand natьrlich In Polen statt, wo er auch seine ersten Ehejahre
verbrachte. aber der дlter werdende kinderlose Kцnig konnte es sich
am Ende doch erlauben, sich in der alten Hauptstadt jenes Landes
kirchlich trauen zu lassen, aus dem er stammte. Und Gott segnete
gleichsam diese Ehe: Zwei Sцhne wurden in der kцniglichen Familie
geboren, und beide wurden Kцnige, so daя die berьhmte Dynastie der
Jagellonen hier in Nowogrudok ihren Anfang nahm. Aber die Kirche steht
wie einst am Fuяe eines steilen Berges, wo ein prachtvolles Schloя
gebaut wurde, das von weitem zu sehen ist. Dieses Schloя, dessen №berreste
seine Stдrke noch bezeugen, wurde als Schutz gegen die Kreuzritter
gebaut. Nowogrudok war eine der ersten Stдdte unseres Landes, die mit
den Kreuzrittern zusammenstieяen und ihre tцdliche Macht zu spьren
bekamen... Hierher
zog 1250 der Inlдndische Magister Andreas von Stierland, stьrmten
die Magister Heinrich von Plotke, Konrad Walenrod und Konrad von
Jungingen (1314/1391/1394), aber diese Stadt war nicht einzunehmen.
Die wirkliche Geschichte von Nowogrudok, das nach einigen
Quellen im X. Jahrhundert gegrь ndet wurde, begann, wie wir sehen, im
XIII. Jahrhundert, und im XVI. Jahrhundert war das eine herrliche
europдische Stadt, die 1511 das Magdeburger Stadtrecht erhielt. In
diesem Jahrhundert wurde die Boris-und-Gleb-Kirche an der Stelle einer
alten Kirche aus dem XII. Jahrhundert gebaut (Von ihr ist nur ein Teil
einer Mauer erhalten geblieben, der in das Fundament der neuen Kirche
Integriert wurde.). Die neue Kirche jedoch, deren Bau erst im Jahre
1617 beendet wurde, sollte zwei Zwecke erfьllen: einen religiцsen
und einen strategischen. Nicht umsonst wird die Kirche als
Festungskirche bezeichnet. 1637 wurde ein Dominikanerkloster gebaut,
danach ein Franziskanerkloster (An seiner Stelle steht heute die
Nikolaikirche, die im XIX. Jahrhundert umgebaut wurde) und ebenfalls
eine Synagoge.
Das wichtigste Zentrum von Nowogrudok ist der Platz, in den alle
Hauptstraяen einmьnden. Unweit des Zentrums befindet sich das
Landeskundemuseum (1992 erцffnet), und gegenьber, hinter Bдumen,
die in den fьnfziger Jahren unseres Jahrhunderts gesetzt wurden, kann
man das Haus und Museum des groяen belorussisch-polnischen Dichters
Adam Mickiewicz sehen. Das Geschlecht Mickiewicz schenkte Belarus noch
ein zweites Genie: Konstantin Mickiewicz; der als der belorussische
Klassiker Jakub Kolas bekannt wurde.
Es wird angenommen daяAdam Mickiewicz auf dem nicht weit entfernt
liegenden Gut Saosje geboren wurde, aber es kann auch sein,, daя das
in Nowogrudok war. Man weiя daя er die Dominikanerschule besuchte s
(1815). unweit des Schloяberges.-ьberden er spдter seine
wundervollen Poeme und Balladen schreiben sollte...Hier, in
Nowogrudok. wurde er am 12. Februar 1799 getauft. Hier hatte er eine
schwere Krankheit, und hier wurde er auf wundersame Weise gesund,
nachdem man ihn zu der Ikone der Gottesmutter von Nowogrudok gebracht
hatte. №ber diese Ikone schrieb er wahrscheinlich in dem Poem ЂPan
Tadeuschї: Muttergottes, ...du erlцst die Schloяstadt mit ihren
treuen BewohnernI" Eine wundertдtige Ikone der Gottesmutter ist
in der Verwandlungskirche (kostjol Preobrashenija oder Farnyj kostjol)
erhalten geblieben. Die andere aber (Einige Forscher glauben, daя.
gerade ihr die Verse an die allerheiligste Frau Maria gewidmet sind.
der Ђdurch Wunder in der Ikone von Nowogrudok Berьhmtenї, die unter
dem Schutz der Basilianer stand.), erlitt ein eigenartiges Schicksal.
Sie wurde sehr schnell unierte Heilige und verschwand ungefдhr 1915
aus Nowogrudok, wдhrend des Rьckzugs russischer Truppen in ihr Land.
In Nowogrudok begann Adam Mickiewicz zum erstenmal seine mдchtige
dichterische Gabe zu spьren. Fast alle Orte der Stadt sind von ihm
besungen worden, auch von Tuganov, wo er Marija Wereschtschak
kennenlernte und liebte, und auch der See Switjas, in dem Legenden
zufolge Nixen leben; Jene switjasanki... Seine Dichtung griff
belorussische Legenden und №berlieferungen auf. Brдuche und Riten
der Belorussen: Die berьhmten ЂDsjadyї berichten ьber die alte
Verehrung eines Kultes der Vorfahren.. (№brigens wurde 1574 in dem
Dorf Ruta Ч damals ein kleiner Flecken Ч der belorussische
Schriftsteller des XVII. Jahrhunderts losif Weljamin Ruzkij geboren,
der auch der dritte unierte Metropolit war. Er stellte auch die
Verordnung ьber den unierten Orden des hl. Basilius zusammen, und vor
seinem Tod gab er in Krakau sein ЂVermдchtnisї heraus, und zwar in
lateinischer Sprache.)
Ein Freund von Adam Mickiewicz war der spдtere Volksheld von
Chile. Ignatij Domejka, der ebenfalls bei Nowogrudok geboren wurde,
und zwar auf dem Landgut Nedwedka. Nach der Niederschlagung des
Aufstandes von 1831, der gegen den russischen Absolutismus gerichtet
war, fuhr er zunдchst nach Sachsen und spдter, zusammen mit Adam
Mickiewicz. nach Paris. Mit 35 Jahren begann er ein neues Leben: Er
fuhr nach Chile, wahrscheinlich ohne zu wissen. daя er fьr lange
Zeit, fьr immer, in diesem Land leben wьrde, 46 Jahre, daя er sein
Held werden wird, zu dessen Ehren in den Kordilleren eine Bergkette
benannt werden wird, Mollusken, ein Mineral und eine Blume. Vor seinem
Tod konnte er das Gebiet von Nowogrudok besuchen, aber erstarb in
Santiago, wo ihm ein Denkmal errichtet wurde.
Es gibt noch eine berьhmte Persцnlichkeit aus Nowogrudok: die ƒrztin
Salomeja Rusezkaja (nach dem Namen ihres Mannes Salomeja-Regina de
Pilstein). Nach ihrer ersten Heirat mit dem deutschen Arzt Jakob
Galpier (er war Protestant) fuhr sie zusammen mit ihm nach Istambul,
wo ihr Mann dortige Bewohner zu behandeln begann. Salomeja war dabei
anwesend, und da sie von Natur von schneller Auffassungsgabe war.
eignete sie sich in kurzer Zeit die Fдhigkeit an, Augenleiden zu
behandeln.
Im weiteren Verlauf erinnert ihr Leben sehr an einen
Abenteuerroman: Neider verleumdeten den Mann und seine Frau beim Groяwesir,
weshalb sich das Ehepaar verbergen muяte. Schlieяlich, als
dieVerleumdungen aus der Welt geschafft waren, erkrankte Salomeja.
Ihr Mann jmuяte allein nach Bosnien reisen. Bald konnte die junge
Frau ihm nachreisen. Und was sich alles auf dieser Reise
ereignete...Sie heilte die Frau und den Sohn des Sultans und
Tatarenchans Alim Girej. In der Stadt Filipbeja (heute Plovdiv) starb
das Mдdchen, das sie behandelte, und Salprneja wurde gezwungen,
selbst die ganze Mixtur auszutrinken, um ihre Unschuld zu beweisen.
Unterwegs wurde sie ausgeraubt. Man brachte sie zu Rдubern, wo sie
den Anfьhrer der Bande heilte. In Sofia trat sie in die Haremdienste
des Paschas. Danach Tod ihres Mannes. Reisen, Freikauf gefangener ÷sterreicher,
von denen einer ihr Ehemann wurde...Ein tьrkisches Gemetzel und alle
nun denkbaren Schrecken des Vandalismus...Die Liebe eines
transsylvanischen Fьrsten zu ihr. der, als seine Liebe nicht erwidert
wurde, sie zur Spionin erklдrte. Reise nach Petersburg. Bekanntschaft
mit Zarin Anna Joannowna. dann Rьckkehr nach Nesvish, wo sie die
Radziwills nicht herausgeben wollen...Wieder Dubno und Hotin, wo sie
Hofdame und ƒrztin des Sultanharems wurde...
Das Tagebuch der Salomeja, das in Krakau aufbewahrt wird und
erstmals 1896 gelesen worden ist, hat einige belorussische
Schriftsteller inspiriert, und in unserer Literatur sind Artikel und
Poeme erschienen, die dieser mutigen Landsmдnnin gewidmet sind...
Von den Berьhmtheiten unseres Jahrhunderts kann man den
weltbekannten Astronautik-professor Boris Kit nennen, der in Frankfurt
am Main lebt. Er besuchte das Gymnasium von Nowogrudok, das einige
Kulturtrдger der belorussischen Renaissance hervorgebracht hat, von
denen die Ausstellungsvitrinen des Landeskundemuseums berichten.
Wenn man in Nowogrudok ist, muя man unbedingt
einmal am mдrchenhaft schцnen See Switjas unweit von Nowogrudok
gewesen sein. Dieser See wurde, wie schon berichtet wurde, nicht nur
einmal von Adam Mickiewicz besungen. Er ist nicht nur sehr schцne in
ihm gibt es auch sehr seltene Pflanzen, z. B. die wunderschцne weiяe
Orchidee mit dem Namen Caphalantera longifelia. №brigens hat man im
Bezirk Korelitschi in einem alten Fluяbett die Sumpfpflanze
Nimphoides peltartum entdeckt. Frьher glaubte man, daя sie in
Belarus nicht anzutreffen ist.
Das Wasser des Sees Switjas ist so weich, daя man mit ihm seinen
Kopf ohne Seife waschen kann. Geheimnisvoll, zwischen dichten Tannen
eingebettet; hat der See nicht umsonst so viele Legenden
hervorgebracht. Das hдufigste Motiv: Feinde fallen ьber die Stadt am
See her und locken mit List die Verteidiger heraus. Als die Mдdchen
allein zurьckgelassen sind. ohne Schutz, beschlieяen sie. lieber ins
Wasser zu gehen und zu sterben, als sich mit der Niederlage
abzufinden. Auch heute treten sie bei Mitternacht ans Ufer,fьhren
Reigentдnze auf und klagen einsamen Reisenden ihr schlimmes
Schicksal...
Nicht weit vom See entfernt, bei dem Dorf Walewka, ist ein Hьgel,
wo einst ein heidnischer Tempel stand. Hier werden heute die
poetischen Feiertage des Kupala-Festes begangen, eines heidnischen
Gottes der Freude und des Frьhlings. Die jungen Menschen springen
gern ьber das Feuer, um sich vom Bцsen zu reinigen.
Deshalb ist es am besten, an diesem Feiertag zu uns
zu kommen, wenn, in der kьrzesten Nacht des Jahres. Legenden zufolge
der Farn erblьht, wenn die Zauberblume des Farns es mцglich macht,
verborgene Schдtze in der Erde zu entdecken und Vogel - und
Tierstimmen zu verstehen. Wenn sich die Natur unserer Heimat in all
ihrer Pracht entfaltet...
Allerdings ist das Stadtwappen ein biяchen anders
als der Reiter: Auf rotem Hintergrund sieht man einen schwarzen
Krieger, der Flьgel auf dem Rьcken hat. In der rechten Hand hдlt
der Krieger ein Schwert, in der linken eine Waage. Nowogrudok erhielt
das Wappen am 18. Mдrz 1595.
Die Stadt hat
vieles erlebt: die Anstьrme der Krimtataren Im Jahre 1505 den
Nordischen Kriet und die schreckliche Feuersbrunst im Jahre 1751.
Aber sie ist in unserer Geschichte nicht nur eine Stadt geblieben, wo
Vertreter aller religiцsen Konfessionen friedlich zusammen leben
konnten, wo die Sitzungen des Obersten Tribunals des Groяfьrstentums
abgehalten wurden, wo die berьhmten Kacheln aus Nowogrudok
hergestellt wurden. Sie ist eine mдrchenumwobene Stadt geblieben, wo
Ritter lebten, die das Schloя bewachten,
ihr Land vor den Feinden verschonten. Einer dieser Ritter blieb fьr
immer auf ihrem Wappen. Und die Stadt ist der Ort geblieben, wo sich
fьrjmmer der Geist eines groяen Dichters niedergelassen hat, wo
seine unsterblichen Worte lebendig sind.
Ivje 
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